Dieser Beitrag ist aus einem anderen Forum, find ihn aber interessant weil es doch schon seltsam ist wie man einen das Geld aus der Tasche ziehen will.


Letztes Jahr Ende der Saison auf meiner Hausstrecke in Südbayern hat doch tatsächlich ein eifriger einem Motorradfahrer rausgezogen und mit 50 Euro Strafe belegt, weil er sein Knie am Boden hatte.... und das ist nun daraus geworden.... lest selbst


Rennstrecke: Freispruch für Motorradfahrer

Mickhausen (utz) - Sie verabreden sich im Internet und lassen dann die Motoren ihrer "heißen Öfen" aufheulen. An schönen Frühlings- oder Sommertagen strapazieren bis zu 20 Motorradfreaks auf der sogenannten Rennstrecke bei Mickhausen nicht nur die Grenzen ihres fahrerischen Könnens, sondern auch die Nerven der Anwohner. Bürger gingen auf die Barrikaden. Die Behörden sind scheinbar machtlos. Beim Versuch, allzu rasanten Kradlenkern per Video Verkehrsverstöße nachzuweisen, hat die Polizei jetzt vor Gericht eine Niederlage einstecken müssen.

Polizei hat Problem, Tempo in Kurven zu überwachen

Das Problem: Die Rennstrecke ist bei Motorradfahrern aus ganz Südbayern bliebt. Das Heulen der Motoren hallt in den Wäldern und geht den Anwohnern mächtig auf die Nerven. Autofahrern kommen in Kurven Motorräder in Schräglage entgegen, den Kopf oft weit über der Mittellinie. Eine Häufung von Unfällen hingegen hat die Polizei nicht festgestellt.

Die Rechtslage: Die teilweise recht kurvige Strecke liegt außerhalb geschlossener Ortschaften. Es gilt im Prinzip Tempo 100, in Kurven muss eine "angepasste Geschwindigkeit" gefahren werden. Radarmessungen in den Kurven sind aber nicht verwertbar. Die Polizei hat deshalb versucht, Kradlenker mit Zivilmaschinen zu verfolgen und sie in kurvigen Abschnitten mit Videokameras zu filmen. Berührte der Motorradfahrer in der Kurve mit der Fußraste oder dem Knie den Boden, wurde er angezeigt - wegen "nicht angepasster Geschwindigkeit". Der Prozess: Vor dem Augsburger Jugendrichter Rolf Guder wurde jetzt erstmals ein Präzedenzfall verhandelt. Ein Kradlenker (20) geriet in einer unübersichtlichen Kurve so in Schräglage, dass er mit dem Knie den Asphalt berührte. Er sollte 50 Euro Strafe bezahlen, legte aber Einspruch ein. Das Gericht gab dem jungen Mann recht und stellte das Verfahren auf Kosten der Staatskasse ein. Die Begründung: Aus der Schräglage könne man keinen Verkehrsverstoß ableiten. Denn genau diese Fahrweise werde sogar vom ADAC bei einem Sicherheitstraining gelehrt.

Die Folgen des Urteils. "Es war ein Versuch, aber rechtlich ist so wohl nichts zu machen", bedauert Harald Huttner, Leiter des Sachgebiets Verkehr bei der Polizeidirektion, das Urteil und räumt ein "Überwachungsproblem" ein. Sobald die Polizei präsent sei, würden die Motorradfreaks "normal" fahren. Ansonsten reizten sie die Strecke aus. "Man kann das Fahren dort aber nicht verbieten", sagt er klipp und klar. Dass die Fahrer regelrecht Rennen veranstalten würden, sei nicht zu beweisen.

Die Polizei setzt nun verstärkt auf Prävention. Huttner: "Wir wollen informieren und aufklären und um Vernunft bitten. Und wir wollen an schönen Wochenenden vor Ort präsent sein."

Hier noch die Google Earth Koordinaten
48°13'38.57"N
10°39'2.28"O

falls mal jemand dort vorbeikommen möchte...